Heft 2 – Showdown in Brazzaville

Diese Geschichte beleuchtet einen Einsatz des „2e régiment étranger de parachutistes“ (kurz: 2. REP), des berühmten Fallschirm­jägerregiments der Französischen Fremdenlegion. Wir schreiben das Jahr 1997, der Republik Kongo steht die Präsidentschaftswahl bevor. Am 5. Juni 1997 befiehlt der amtierende Präsident Pascal Lissouba seinen Regierungstruppen, das in der Hauptstadt Brazzaville gelegene Anwesen des aussichtsreichen Präsidentschaftskandidaten Denis Sassou-Nguesso zu umstellen. Sassou-Nguesso, der zwischen 1979 und 1992 selbst schon einmal Präsident der Republik Kongo war, bis Massenproteste ihn aus dem Amt drängten, befehligt selbst ein Heer aus Milizen und Söldnern, das den Regierungstruppen ebenbürtig ist und nun den bewaffneten Kampf aufnimmt. Brazzaville versinkt im Chaos. Selbsternannte Warlords erheben sich, und bald kämpfen so viele Parteien gegeneinander, daß es unmöglich ist, den Überblick über den Konflikt zu behalten.

Angesichts von Tausenden in Brazzaville lebenden Ausländern, darunter viele Franzosen, handelt Paris: Unter dem Kommando von General Landrin bereitet sich das 2. REP zusammen mit der 2. Kompanie des 1. Kavallerie-Regiments der Fremdenlegion (1. REC), dem 2. Infanterie-Regiment der Fremdenlegion (2. REI) – insgesamt 1.250 Legionäre – darauf vor, französische Staatsangehörige zu evakuieren.

In Brazzaville nimmt zu diesem Zeitpunkt längst ein beispielloses Massaker seinen Lauf: Zivilisten geraten zwischen die Fronten oder werden Opfer der vielfach betrunkenen und drogenabhängigen Milizionäre. Unter Lebensgefahr und Beschuß rücken die Legionäre aus und kämpfen auf der Avenue Schoelcher bald ums eigene Überleben. Ihre Mission geht als „Opération Pélican II“ in die Annalen der französischen Militärgeschichte ein. Der „Showdown in Brazzaville“ nimmt seinen Lauf…

Heft 1 – In der Hölle von Ruanda

Am 6. April 1994 wurde das Flugzeug des ruandischen Staatspräsidenten Habyarimana beim Landeanflug auf den Flughafen der Hauptstadt Kigali mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen. Mit an Bord befanden sich der Präsident Burundis und einige Berater. Beide Staatsoberhäupter hatten zuvor an einer Friedenskonferenz in Tansania teilgenommen. Niemand überlebte den Abschuß der Maschine. In Ruanda hatten sich zu dieser Zeit die Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen der Hutu und der Tutsi erheblich verschärft und in einigen Landesteilen die Form eines Bürgerkriegs angenommen. Von Uganda aus führten die Tutsi der RPF – einer Rebellenarmee – Krieg gegen die mehrheitlich von Hutu dominierten Streitkräfte Ruandas. Gleichzeitig wurde mit Hilfe der Vereinten Nationen – im Rahmen der Mission UNAMIR (United Nations Assistance Mission for Rwanda) – über die Umsetzung eines Friedensabkommens verhandelt. Aus diesem Grund befand sich auch ein Kontingent belgischer Blauhelmsoldaten in Ruanda. Unmittelbar nach dem Abschuß der Präsidentenmaschine begannen Angehörige der ruandischen Armee sowie Milizen der Hutu damit, Tutsi und Hutu, die sie verdächtigten, mit den Tutsi zu sympathisieren, zu ermorden. Eines der ersten Opfer war die Premierministerin Ruandas Uwillingyimana, die von Angehörigen der Armee Ruandas unter dem Kommando von Oberst Bagosora ge­tötet wurde. Zehn belgische Fallschirmjäger, die die Premierministerin schützen sollten, wurden gefangengenommen und später ebenfalls ermordet. In ganz Ruanda fanden Massaker an den Tutsi statt, die mit etwa einer Million Toten schnell die Form eines Genozids annehmen sollten.

Als Folge der Ermordung der belgischen Fallschirmjäger zog die UNO den Großteil ihrer Blauhelmsoldaten ab. Frankreich, Belgien und Italien entsandten daraufhin im Rahmen der „Opération Amaryllis“ Spezialkräfte, um die in Ruanda befindlichen Ausländer zu evakuieren. Darauf sollte später die „Opération Turquise“ folgen. Inmitten des Chaos befand sich auch eine kleine Gruppe kampf­erfahrener Fremdenlegionäre des 2ème régiment étranger de para­chutistes, die einen Sonderauftrag im Dschungel von Zaire ausführen sollten…