Heft 18 – Den Tod im Gepäck

 

Zentralafrikanische Republik 2012/13: Das 2. Fallschirmjäger-Regiment der Fremdenlegion im Einsatz in Bangui

Die Zentralafrikanische Republik – 1910 von Frankreich zu einer großen Kolonie zusammengefaßt: Französisch-Äquatorialafrika – bestand neben Ubangi-Schari aus den Gebieten des heutigen Tschad, der Republik Kongo und Gabun. Seit 1960 unabhängig, ist die Region nie zur Ruhe gekommen. Mit dem ersten Sturz von Präsident David Dacko 1966 setzte eine Serie von Militärrevolten, Umstürzen und Umsturzversuchen ein, die bis in die heutige Zeit andauert. Gewaltsame Machtwechsel waren und sind die Regel.
Im Dezember des Jahres 2012 ersuchte Präsident Bozizé Frankreich und die USA um Hilfe im Kampf gegen die muslimische Rebellenallianz Séléka („Koalition“). Die Séléka waren zu dieser Zeit bereits aus ihrem angestammten Gebiet im Norden des Landes weit vorgedrungen und näherten sich nach Einnahme der Städte Ndélé, Bambari und Sibut der Hauptstadt Bangui. Dieser Revolte war das Versprechen der Politik vorausgegangen, die muslimische Bevölkerung an der Regierung zu beteiligen, aber es waren keine Taten gefolgt. Nur wenige Monate später – im März 2013 – verdrängte der Moslem Michel Djotodia den amtierenden Präsidenten aus seinem Amt und wurde erster muslimischer Staatsführer der Zentralafrikanischen Republik.
Bereits im September desselben Jahres kam es zu schweren Kämpfen zwischen den christlichen Milizen und den Séléka-Anhängern, was zu einer raschen Auflösung der allgemeinen Staatsordnung beitrug. Bald kamen Befürchtungen auf, daß es im Land zu einem Völkermord kommen könnte. Daher stimmte bereits am 5. Dezember 2013 der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in seiner Resolution 2127 der Entsendung einer von Afrikanern geführten Internationalen Mission für einen Zeitraum von zwölf Monaten zu, die dazu beitragen sollte, die extremen religiösen Spannungen zu beenden und das Land weitgehend zu befrieden.
Ab etwa Mitte Dezember 2012 befanden sich erste Einheiten der Franzosen in Bangui, die in einer Nacht- und Nebelaktion von Transportmaschinen aus ihrem Camp Libreville in Gabun nach Bangui verlegt worden waren, und den Auftrag hatten, das Camp M‘Poko am gleichnamigen Flughafen zu schützen und offensive Aufklärung in alle Richtungen zu betreiben. Ebenfalls anwesend waren zu dieser Zeit schon erste Einheiten der amerikanischen Special Forces, mit denen die Franzosen zusammenarbeiteten. Hinzugezogen wurde auch das 2. Fallschirmjäger-Regiment der Fremdenlegion, das aber nicht militärisch eingreifen, sondern für die Sicherheit der Zivilbevökerung sorgen und Aufklärung betreiben sollte. Doch in einer Spähtruppunternehmung zur Feststellung von Rebellenstandorten kommt es fast zum Zusammenstoß, und wenige Tage später verlangt die Hinrichtung mehrerer Bewohner von Bangui das Eingreifen der Legionäre.

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