Mali – die semipräsidentielle Republik kommt nicht zur Ruhe. Terror- und Rebellengruppen begehren in Mali seit vielen Jahren gegen die Regierung auf. Trotz mehrerer Friedensabkommen bleiben gewaltsame Auseinandersetzungen und Anschläge traurige Realität. Die Vereinten Nationen versuchen, im Rahmen der MINUSMA-Mission den Frieden in Mali zu sichern. Doch fehlende Reformbereitschaft der Regierung sowie Perspektivlosigkeit der Bevölkerung erschweren die Stabilisierung des Landes. Auch eine Forderung, die seit Jahrzehnten von den Tuareg gestellt wird, steht einer Befriedung weiterhin im Weg. Die große Mehrheit der Bevölkerung Malis lebt im Süden des Landes. Schon lange fühlen sich die im Norden lebenden Tuareg von der Regierung ungleich behandelt. Seit 1963 kam es immer wieder zu Rebellionen durch die Tuareg. Sie fordern weitgehende Autonomie für ihre Gebiete im nördlichen Teil des Landes, obwohl sie sich einer Modernisierung Malis verweigern. Der letzte Aufstand der Tuareg begann im Jahr 2012. Die Rebellion vom Frühjahr war der Höhepunkt des Dauerkonflikts zwischen den Tuareg-Rebellen und der malischen Regierung. Der Kampf der Nationalen Bewegung für die Befreiung des Azawad, der Tuareg-Bewegung für einen eigenen Berber-Staat namens Azawad, bekam neuen Auftrieb, als schwer bewaffnete Tuareg aus Libyen, nach dem Ende der Gaddafi-Diktatur, mit Taschen voller Geld und Waffen nach Mali zurückkehrten. In Gaddafis Wüstencamps waren sie bestens als Guerilla-Kämpfer ausgebildet worden.
Nun etablierte sich in dem Land eine ganze Reihe von Milizengruppen als Nationale Befreiungsbewegung von Azawad, die nicht mehr zusammenbrachte als die Gunst der Stunde. Eine unselige Allianz mit den Islamisten von Ansar Dine wurde eingegangen, denen wiederum Verbindungen zum Al-Kaida-Ableger Aqmi nachgesagt wurden. Und wäre das nicht schon genug, führte in dieser Krisensituation eine international und auch im Land selbst isolierte Militärjunta nach einem Putsch die Regierungsgeschäfte. Das Chaos, das herrschte, spielte den Tuareg und Islamisten in die Hände. Auf Bitten der malischen Regierung griff Frankreich im Jahr 2012 in den Konflikt ein. Auch Legionäre wurden in das Land geflogen, um die Bevölkerung vor den Rebellen zu schützen und die Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen bei der Friedenssicherung zu unterstützen. Bis heute sind mehrere tausend französische Soldaten vor Ort.