Im Juni 1949 verließen 2.200 Fremdenlegionäre des 6. R.E.I. (régiment étrangere d‘infanterie) Nordafrika. Die Legionäre begaben sich auf die lange Schiffsreise Richtung Indochina, um dort im Kampf gegen die Vietminhsoldaten und Rebellen Frankreichs Kolonien in Südostasien zu schützen.
Die Soldaten der 6. R.E.I., die sich nun auf den langen Weg begaben, waren im Juni 1949 der dringend erwartete Personalersatz für die dort bereits stark verlustgeschwächten Einheiten der Fremdenlegion. Jeder von ihnen hatte sich für die Dauer von zwei Jahren zum Einsatz in Indochina verpflichtet. Der Bedarf an erfahrenen Kämpfern dort war ungebrochen groß, und wer nach Ablauf der 24 Monate trotzdem noch den Wunsch verspürte, länger in Indochina zu bleiben, der konnte das jederzeit tun.
Mangel an kampfbereiten willigen jungen Männern bestand bei der Legion nicht; hatte doch das Jahr 1945 die große Wende gebracht. Ab diesem Zeitpunkt meldeten sich Tausende von deutschen Kriegsgefangenen – direkt aus den Gefangenenlagern heraus – für den Dienst in der berühmt-berüchtigten Fremdenlegion. Meist handelte es sich dabei um Männer, die der menschenunwürdigen Zwangsarbeit entgehen wollten und die in der Heimat alles, was für sie je von Bedeutung gewesen war, verloren hatten: ihre Angehörigen, ihre Hoffnungen, ihre Aussicht auf eine berufliche Zukunft. Auch ehemals hochdekorierte Armeeangehörige fanden sich unter den zahlreichen Bewerbern. Nicht zuletzt deshalb, weil sie sich bei der französischen Legion eine neue Chance erhofften, ihre im Krieg erworbenen Fähigkeiten auch weiterhin zum Einsatz bringen zu können.
Die Franzosen der Legion schätzten an den Deutschen deren sprichwörtliche Zuverlässigkeit, die vielseitigen Erfahrungen, die sie als Soldaten gesammelt hatten, sowie die militärische Effizienz, die sie in einem fast sechsjährigen Kampf gelernt und gezeigt hatten. Sich bei der Legion zu verpflichten und künftig die Interessen Frankreichs in deren Kolonien durchzusetzen, war die neue Aufgabe für diese frontbewährten Kämpfer. Doch in Indochina wartete in der „Grünen Hölle“ von Hoa Binh ein Gegner, der sich im für Europäer ungewohnten Kampfgebiet bestens auskannte und diesen Vorteil mit Geschick und Tücke erbarmungslos ausnutzte. Jeder falsche Schritt konnte für die Legionäre der letzte sein…